Dr. Ursula Marschall, Leitende Medizinerin bei der Barmer: „Fast jedes Kind hat schon einmal heimlich mit der Taschenlampe unter der Bettdecke gelesen. Allen elterlichen Ermahnungen zum Trotz, die da lauten „Wenn du unter der Bettdecke liest, bekommst du schlechte Augen.“ Aber stimmt das?
Glücklicherweise nein, es handelt sich um einen Mythos. Wenn wenig Licht an die Augen kommt, müssen sie sich mehr anstrengen. Vor allem kleine Buchstaben zu entziffern fällt schwerer, und der Ringmuskel muss verstärkt arbeiten, damit sich die Line entsprechend einstellt. Und dennoch kann es sein, dass der Lesetext etwas unscharf bleibt, weil die Pupille geweitet ist und die Farbkontraste schwächer sind. Nun gibt es zwar Studien, nach denen ein dauerhafter Mangel an Tageslicht durchaus dem Auge schaden kann. Denn dies kann das Längenwachstum des Augapfels fördern, was zur Kurzsichtigkeit führt. Allerdings ist hierbei ein länger andauernder Lichtmangel erforderlich. Da Kinder in der Regel ohnehin nur kurz unter der Bettdecke lesen und die Augen sich beim anschließenden Schlafen wieder erholen können, schadet dies den Augen nicht. Aufregender könnte es da vielleicht sein, wenn kleine Leseratten von den Eltern beim heimlichen Schmökern erwischt werden.“ (Barmer)