Öffentliche Orte wie Schwimmbäder, Saunen oder Duschen von Fitnessstudios bergen ein besonderes Risiko – die Fußpilzerreger. Denn in diesen stets warmen und feuchten Bereichen laufen viele Menschen barfuß, wodurch sich Hautpilzerreger besonders gut verbreiten.
Fußpilz ist eine ansteckende Infektionserkrankung, von der hierzulande schätzungsweise jeder Dritte mindestens einmal im Leben betroffen ist. Sollte sie unbeachtet bleiben, kann sie zunehmend schwieriger zu behandeln sein oder sich sogar ausweiten. Die Übertragung erfolgt durch Pilzsporen, die direkt mit der Haut in Kontakt kommen, etwa durch infektiöse Hautschuppen eines Erkrankten. „Als einer der häufigsten Auslöser überwinden sogenannte Fadenpilze die Hautbarriere, indem sie den Säureschutzmantel schädigen und sich an die Zellen der oberen Hautschicht haften. Das gelingt besonders leicht, wenn die Haut durch Feuchtigkeit aufgeweicht ist. Deshalb tritt Fußpilz oft im Zusammenhang mit Duschen oder Schwimmen oder bei Menschen auf, die häufig und langandauernd feste Schuhe tragen“, erklärt Dr. Utta Petzold, Dermatologin bei der BARMER. Einer gesunden Haut können Pilzsporen jedoch in der Regel nichts anhaben. Die natürliche Hautflora bewirkt, dass sie vernichtet werden. Bei einem geschwächten Immunsystem können sich die Erreger allerdings leicht vermehren. Fußpilz kann aufgrund einer familiär bedingten besonderen Hautbeschaffenheit gehäuft vorkommen, aber auch durch Faktoren wie Diabetes, Fußfehlstellungen oder Durchblutungsstörungen der Füße begünstigt werden.
Woran erkennt man Fußpilz?
Der Pilzbefall äußert sich je nach Erreger vor allem in juckenden und schuppenden Hautveränderungen an Fußsohle und Fußkanten. Es bilden sich mitunter weiße Hautareale, die wie Hornhaut aussehen, aber viel weicher sind. In einigen Fällen entstehen zusätzlich Bläschen am Fuß, die aufplatzen können und so das Risiko für das Eindringen von weiteren Krankheitserregern erhöhen. Wenn die Beschwerden in den Zehenzwischenräumen auftreten, sind oft bestimmte Hefepilze wie Candida die Ursache. Die vom Pilz befallenen Stellen können zudem nässen, einreißen und so eine Eintrittspforte für Bakterien sein. „Um einen beginnenden Fußpilz erkennen zu können, ist die regelmäßige Inspektion der Füße eine wichtige Maßnahme. Ein kleiner Handspiegel kann dabei hilfreich sein. Wer Auffälligkeiten an den Füßen bemerkt, sollte eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen“, empfiehlt Petzold. Sollte bei einer Untersuchung ein Fußpilz diagnostiziert werden, lässt sich dieser meist mithilfe von Cremes, Sprays oder Gels behandeln. Die Beschwerden lassen dann in der Regel zügig nach, und die Infektion heilt restlos aus. Hierfür sollte die Behandlung jedoch ungefähr eine Woche über das Abklingen der Beschwerden hinaus durchgeführt werden.
Wie kann man Fußpilz vorbeugen?
Ob Flip-Flops oder klassische Badelatschen – wer sich vor Fußpilz schützen möchte, sollte in öffentlichen Bädern, Saunen, Gemeinschaftsduschen und Hotelzimmern Schuhe tragen. Zudem sollten die Füße, insbesondere die Zehenzwischenräume, nach dem Duschen oder Baden gewissenhaft abgetrocknet werden. „Menschen, die über einen längeren Zeitraum geschlossenes Schuhwerk tragen und gleichzeitig schwitzende Füße haben, sollten auf das Material der Socken achten. Strümpfe aus synthetischen Stoffen fördern die Schweißbildung und können die Feuchtigkeit nicht abtransportieren. Besser sind daher Socken aus Baumwolle, die bei 60 Grad gewaschen werden können. Auch das regelmäßige Wechseln der Strümpfe gehört zur Fußhygiene“, so Petzold. Damit Betroffene sich nicht an ihren eigenen Hautschuppen erneut anstecken, sollten zudem alle Schuhe desinfiziert werden. Zudem kann eine zuckerarme Ernährung dazu beitragen, eine Infektion mit Fußpilz zu verhindern, denn manche Pilze ernähren sich gern von Zucker. Ist davon reichlich im Schweiß enthalten, kann das die Vermehrung von Pilzen begünstigen. (Barmer)