Beeinflusst die Ernährung werdender Väter die Gesundheit der Kinder? – Ansätze erforscht

Wenn Väter vor der Zeugung ungesund essen und zu viele Pfunde auf die Waage bringen, könnten sie über epigenetische Mechanismen die Gesundheit ihres Kindes beeinträchtigen. Zumindest lässt das eine aktuelle Studie des Helmholtz Zentrums München und des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung vermuten. Die Forschenden werteten Daten von mehr als 3.000 Familien der LIFE-Child-Studie der Universität Leipzig aus. Das Fazit: Das Körpergewicht des Vaters beeinflusste das Gewicht der Kinder und wie anfällig sie für Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes waren. Dieser Effekt war unabhängig von weiteren Faktoren wie Gewicht der Mutter und bestimmten Umweltbedingungen. (BZfE)

Außerdem führten die Forschenden verschiedene Experimente an Mäusen durch. Dazu wurden unter anderem Eizellen im Reagenzglas mit Spermien von fettreich ernährten Mäuse befruchtet. In frühen Embryonen fanden die Forschenden spezielle kleine RNA-Moleküle dieser Spermien, die Genexpression und Stoffwechselgesundheit der Nachkommen beeinflussen können. Das zeige erstmals, dass nicht genetische, väterliche Bestandteile an den Nachwuchs weitergegeben werden können. Allerdings sind noch weitere Forschungen notwendig, um die Resultate zu untermauern. Vielleicht beeinflusst also nicht nur die Gesundheit der Mutter, sondern auch die des Vaters vor dem Zeitpunkt der Zeugung die Entwicklung des Kindes. (BZfE)