Die Wissenschaftler des Brigham and Women´s Hospital in Boston befragten mehr als 72.000 Krankenschwestern regelmäßig zu ihren Schwangerschaften, Stillzeiten (mit und ohne Zufüttern) und ihrer ersten Menstruation nach der Geburt. Im Laufe von über 20 Jahren Beobachtungszeitraum wurde bei 3.296 Frauen nach der ersten Schwangerschaft eine Endometriose diagnostiziert. Endometriose ist eine chronische, nicht heilbare Krankheit, bei der Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter gebildet wird. Viele Betroffene leiden an Unterbauchschmerzen, schmerzhafter Menstruation und Beschwerden beim Geschlechtsverkehr.
Die Auswertung der Daten hat gezeigt, dass das Erkrankungsrisiko durch Stillen um bis zu 40 Prozent gesenkt werden kann. Wie das Stillen der Erkrankung vorbeugt, ist nicht abschließend geklärt. Es könnte jedoch damit zusammenhängen, dass beim Stillen vorübergehend die Monatsblutung ausbleibt. Wahrscheinlich spielen aber auch andere Faktoren wie die veränderte Hormonsituation eine Rolle, erläutern die Wissenschaftler im „British Medical Journal“. Weitere Untersuchungen sind notwendig, um die Hintergründe zu entschlüsseln. Es wäre auch interessant zu wissen, ob Stillen die Symptome einer diagnostizierten Endometriose lindern kann. (BZfE)