Solanin in Kartoffeln: Was ist zu beachten?

Kartoffeln, Tomaten und Auberginen sind fast immer und überall zu haben. Aber was haben sie gemeinsam? Sie sind alle drei sogenannte Nachtschattengewächse. Und Nachtschattengewächse enthalten in grünen und keimenden Stellen oder im unreifen Zustand die leicht giftige Substanz Solanin. Das ist aber kein Grund zur Panik, sondern bedarf nur ein wenig Beachtung, damit dem Genuss des Gemüses nichts entgegensteht.

Viele Pflanzen enthalten natürliche Gifte, um sich vor Schädlingen und Fraßfeinden zu schützen. So bilden Vertreter der Nachtschattengewächse das leicht bitter schmeckende Solanin, das auch für den Menschen schädlich sein kann. Solanin ist ein Sammelbegriff für bestimmte Glykoalkaloide. Wer zu viel aufgenommen hat, spürt meist ein unangenehmes Kratzen und Brennen im Hals. Bei größeren Mengen kann es zu Magenbeschwerden, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen bis hin zu Bewusstseinsstörungen kommen.

Kartoffeln bilden unter Lichteinwirkung verstärkt Solanin. Daher sollten die Knollen dunkel, kühl und trocken im Keller oder in einem Vorratsraum gelagert werden. Wenn man grüne Stellen und Keimansätze („Augen“) großzügig entfernt, kann man den Solaningehalt deutlich reduzieren. Zudem ist es ratsam, die Knollen vor oder nach dem Kochen zu schälen oder zu pellen, da die Schale solaninhaltig ist. Wer die Schale mitessen möchte, nimmt möglichst frische und unverletzte Kartoffeln. Das Kochwasser sollte nicht mitverwendet werden, da Solanin wasserlöslich ist und durch Hitze nicht zerstört wird. Bitter schmeckende, stark keimende, stark ergrünte und schrumpelige Kartoffeln sollten nicht mehr verzehrt werden.

Ab einer Konzentration von einem Milligramm Solanin pro Kilogramm Körpergewicht können Vergiftungserscheinungen auftreten. Da der natürliche durchschnittliche Solaningehalt bei frischen Kartoffeln bei weniger als 100 Milligramm pro Kilogramm liegt, müssten Erwachsene für eine mögliche Vergiftung aber mehr als zehn Portionen Pellkartoffeln am Tag essen. (BZfE)