Die Antwort auf diese Frage hat Dr. Ursula Marschall, Leitende Medizinerin bei der Barmer: "Generationen von Kindern sind mit der Warnung groß geworden, besser nicht mit den Fingern zu knacken. Weil es angeblich ungesund ist. Doch kann das Fingerknacken tatsächlich zu Gelenkschmerzen und Rheuma führen?
Davon waren Experten lange Zeit ausgegangen. Noch im Jahr 1990 kam eine Studie zu dem Schluss, dass Menschen häufiger geschwollene Hände hatten, wenn sie jahrelang regelmäßig mit den Fingern knacken. Inzwischen gilt als erwiesen, dass dadurch weder Gelenkschmerzen noch Rheuma entstehen. Zu den Knackgeräuschen kommt es, indem Finger bewegt und dabei Gase im Gelenk freigesetzt werden.
Im Spalt zwischen den Gelenkflächen befindet sich die Gelenkflüssigkeit, in der Gase gelöst sind. Wer nun seine Gelenke auseinanderzieht oder zusammendrückt, sorgt für einen Unterdruck. Dadurch bilden die gelösten Gase schlagartig kleine Blasen, was wir als Knackgeräusch wahrnehmen. Diese schaden zwar nicht der Gesundheit, sie fördern diese aber auch nicht. Aber Vorsicht: Wenn die Gelenke beim Knacken regelmäßig schmerzen, sollten die Betroffenen besser die Ärztin oder den Arzt aufsuchen. Das gilt auch, wenn Fingergelenke ohne unser bewusstes Zutun knacken. Den dies kann das Begleitsymptom einer Arthrose sein. Sie wird nur nicht durch das Knacken ausgelöst." (Barmer)